Emma Kirkby

Englische Barockmusik von H. und D. Purcell, T. Arne, S. Storace, T. Chilcot

Ein durch und durch englisches Programm erwartet uns und beweist, dass England zur Zeit des Frühbarocks mehr zu bieten hatte als die aus gutem Grunde berühmte Musik von Purcell und Händel. Henry Purcell gilt als zentrale Figur des englischen Frühbarocks, seine Musik ist entsprechend beliebt und bekannt. Gleich drei Suiten aus seinen Schauspielmusiken entführen uns in die Geschichten von Bonduca und Abdelazer. Gänzlich unbekannt hingegen sein jüngerer Bruder (oder war er sein Cousin? Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Familie sind nicht endgültig geklärt) Daniel Purcell, der ebenfalls als Komponist und Organist tätig war. Auf dem Programm steht eine Arie aus seiner Oper «Amyntas». Ebenfalls unbekannt auch der Komponist William Hayes, der ganz im Schatten des berühmten Georg Friedrich Händel stand. Sein Oratorium «The Passions», aus dem einige Werke zu hören sind, beweist aber, dass er bezüglich stilistischer Offenheit seinem Idol um Einiges voraus war. Händel selbst kommt mit seinem «Gentle Morpheus» aus «Alceste» zu Wort. Hören Sie selbst, wie es im England des 17. Jahrhunderts geklungen hat, „Under the Greenwood Tree“, „The Morning“ und viele weitere Lieder, die uns in ihrer Klarheit und Eleganz die Natur direkt erlebbar machen.